Vortrag "Geschichte der Fotografie"
Der Museumsverein Reutte lädt am 10. Oktober zum Vortag "Geschichte der Fotografie" von Robert Pacher ein. Er stellt in seinem Vortrag die vielfältige Geschichte der Fotografie in wichtigen Aspekten vor: Die Frühzeit der Fotografie im 19. Jahrhundert, die wichtigen Personen, die die Fotografie geprägt haben, und zuletzt wird noch die digitale Kameratechnik vom Jahr 2000 bis heute angesprochen.
Die Fotografie ist ein Medium, das seit seiner Erfindung in höchst unterschiedlichen Feldern Anwendung fand und gerade dadurch seine besondere Bedeutung gewann. Ich möchte Ihnen in meinem Vortrag im Oktober gerne die vielfältige Geschichte der Fotografie in wichtigen, nicht aber in allen Aspekten, vorstellen. So werde ich eher Geschichten aneinanderreihen.
Die Geschichte der Fotografie ist primär eine Geschichte der Entdeckungen. Das ist einmal technisch gemeint, weil viele der Fotografinnen und Fotografen neue Möglichkeiten erforschten und ausloteten. Die Frühzeit der 1830er- und 1840er-Jahre war reich an Pionieren in Frankreich, England und Deutschland. In den 1850er-Jahren wurden erste Bildlaboratorien betrieben, man probierte neue Materialien, arbeitete mit Montagen, testete Positive und Negative aus. Diese Lust am Erkunden neuer Möglichkeiten ist bis heute existent. Die technische Innovation ging einher mit der Entwicklung neuer Bildkonzepte. Neue Verfahren führten so oft auch zu neuen Bildern.
Die Geschichte der Fotografie ist aber weit mehr als eine Technikgeschichte. Denn sie ist auch eine Geschichte von Entdeckungen, weil sie das Verhältnis von Nähe und Ferne radikal verändert hat. Im 19. Jahrhundert fanden Reisefotografien massenhaften Absatz. Diese Bilder aus der Ferne zeigten das Leben in den Kolonien oder jenes im Heiligen Land. Im 20. Jahrhundert hingegen galt der Blick mehr eigenen Umgebung. So entstand in Amerika eine monumentale Dokumentation über die indianischen Ureinwohner, in Deutschland fingen Fotografinnen und Fotografen bildlich die gesellschaftlichen Typen ihrer Epoche ein und Fotoserien dokumentierten Industriearchitektur sowie Fachwerkhäuser. Man spielte mit Inszenierungen, erfand Spiegelporträts, das Pressefoto und das Werbefoto. Neue Kunstformen entstanden und es entwickelte sich jene visuelle Entdeckerlust, die mittlerweile seit fast 200 Jahren besteht.
Wenn ich über Fotografie sprechen und deren historische Entwicklung präsentieren werde, so hatte ich mich unweigerlich auch mit dem medialen Wandel und mit dem Gegensatz „analog versus digital“ zu beschäftigen. Mit dem Siegeszug der digitalen Instrumente bei der Produktion, Bearbeitung und Verteilung von Bildern ist zweifellos ein neues Kapitel in der Geschichte der Fotografie aufgeschlagen. Diese Geschichte wird laufend weitergeschrieben.
Eine Welt ohne Fotografie ist für uns heute nicht mehr vorstellbar. Sie hat unsere Wahrnehmung verändert sowie Kunst- und Kulturgeschichte geschrieben. Sie ist Basistechnologie für eine Vielzahl von Erfindungen und technischen Anwendungen.
Die Teilnahme für Mitglieder ist kostenlos. Nicht-Mitglieder zahlen € 5,00 pro Person.
Weitere Informationen zum Vortrag erhalten sie unter: Tel. 0043 (0) 5672 / 72 304 oder unter shop@museum-reutte.at
Ort: Museum im Grünen Haus, Reutte